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AI - BOOM OR BÄÄM? Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Aber manchmal braucht es kein klares Ja oder Nein, Boom or Bääm, es hilft schon, sich auszutauschen.
Ümüt Yildiz, Dozent für Creative Coding und einer der Kuratoren des ADC Creative Campus in designkrefeld, eine neue Initiative des ADC, die genau dieses Ziel verfolgt und Theorie und Praxis zusammenbringt, gibt euch bereits vor dem Event am 19. Oktober exklusive Einblicke zu seiner Expertise in Creative Coding, Künstliche Intelligenz und ihre Potenziale.
Ich unterrichte Basiskompetenzen in der Programmierung für Designer und die Nutzung von künstlicher Intelligenz im Kontext der Gestaltung. Die Student:innen setzen sich mit verschiedenen K.I. Modellen wie Stable Diffusion auseinander und gewinnen u.a. Einblicke, wie sie eigene Modelle trainieren können.
Ja, ich finde schon, dass diese Themen das Potenzial haben, und schon jetzt Kunst, Design und ihre Rezeption verändern. Die Möglichkeiten in kurzer Zeit viele Entwürfe anzufertigen bzw. Lösungen anzubieten, ist ein immenser Vorteil, denn dadurch wird die menschliche Kreativität in den Vordergrund gerückt.
Im Bereich Creative Coding entsteht aktuell eine neue Form des kreativen Arbeitens, denn man arbeitet mit etwas, was man nicht zu hundert Prozentig kontrollieren kann. Ich will vermitteln, dass man sich diesen Faktor auch als kreatives Werkzeug zu nutzen machen kann. Ich möchte den Studierenden mitgeben, wie sie mit solchen modernen Techniken echte Projekte für Kunden realisieren können, denn darum geht’s beim Lernen.
Wie kam es dazu, dass du eine Laufbahn in der Lehre eingeschlagen hast?
Nach meinem Abschluss an der Hochschule Niederrhein bewarb ich mich auf eine Stelle als Fachlehrer, da ich schon als Tutor bei Prof. Thorsten Kraus tätig war und vorher Workshops im Bereich Creative Coding gegeben habe. Ich hatte den Eindruck, es würde mir liegen.
Dadurch, dass ich noch in der Wirtschaft tätig bin, bringe ich eine gewisse Praxisnähe mit, die ich wichtig finde und mit meinen Studierenden teilen will. Ich kann sie gut auf die Branche vorbereiten und auf das, was sie nach dem Abschluss erwartet.
Welche Ratschläge hast du für aufstrebende Kreative, die daran interessiert sind, die Möglichkeiten von Creative Coding und Künstlicher Intelligenz zu erkunden?
Viel Experimentieren, sich in die Community einbringen, keine Angst vorm Programmieren bekommen und das Unperfekte schätzen. Midjourney und Dalle sind nur die Spitze vom Eisberg und es gibt so viel zu lernen.
Wie schnelllebig die Technologie geworden ist. Fast kein Workflow bzw. K.I Modell bleibt ein Jahr aktuell, ohne von einem neueren, besseren ersetzt zu werden.
Ich experimentiere mit einer Technik bis ich sie so beherrsche, dass ich eine Sicherheit im Umgang mit dieser habe, um dem Kunden genug Möglichkeiten anbieten zu können, die auf sein Projekt passen. Ich recherchiere auch vor jedem Projekt ausgiebig und beschäftige mich mit verschiedenen Kunststilen und A.I Techniken. Ich erstelle Tests, die ich dem Kunden präsentiere und bespreche. Es ist für mich eine neue Art, Projekte zu realisieren, aber auch Kunden zu unterrichten und ihnen eine Sicherheit zu geben.
Zu meinen persönlichen Favoriten gehört das Projekt für Tods, weil es meine erste Fashion Show war, die ich mit meinem Kollegen Alberto Maria Colombo komplett visuell mit K.I gestaltet habe. Von der Einladungskarte bis hin zu den Visuals für die Installation der Show. Ich trainierte große Datasets von italienischen Gebäuden, Landschaften und Sehenswürdigkeiten, um diese Visuals herzustellen. Das war sehr spannend und interessant.
Boom, weil es den Knall bereits gab. Aber das, was aus dem Knall kommt, bleibt und entwickelt sich stetig weiter, anders als bei anderen technologischen Errungenschaften. K.I. kann in verschiedene Tools implementiert werden, sei es in der Medizin, Automobilindustrie oder in der Kunst. Die Technologie ist da und wir sollten sie auch nutzen, aber mit bedacht.
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