© Helen Fischer / ADC
7. November 2023
ADC Digital Conference
AI
Artificial Realities

„KI ist ein super Praktikant, aber ein schlechter Chef“

Düsseldorf, 07. November 2023 - Wie kann die Aufmerksamkeit von Menschen künftig gewonnen werden? Was ist für Marken im Jahr 2024 relevant? Worauf sollten sich Unternehmen, Agenturen und Kreative fokussieren? Diese Fragen beantworteten unter dem Motto Artificial Realities zahlreiche Redner*innen der ausverkauften ADC Digital Conference 2023 am 6. November im K20 Düsseldorf. Auf zwei Bühnen teilten internationale Expert*innen Visionen, Use-Cases und Hands-on-Anleitungen mit rund 700 Besucher*innen, um den Einfluss von AI, AR, VR und Web 3.0 auf Marken, Kreative und die Gesellschaft zu diskutieren und gemeinsam Lösungen zu skizzieren, die durch unsere komplexe Zukunft navigieren.

Marken und Unternehmen sollten jetzt den Einstieg in KI, AR, VR und das Metaverse nicht verpassen. Dies ist eines der Key-Take-Aways der Digital Conference. „Es ist nicht die KI, die Menschen ersetzbar macht, sondern es sind Menschen, die die KI nutzen, gegenüber Menschen, die sie nicht nutzen.“, resümiert Burkhard Müller, Mutabor CDO, ADC Digitalvorstand und Kurator der Digital Conference.

Dem stimmte auch Andreas Schimmelpfennig, Mitgründer, Elastique, ADC Mitglied und Moderator des ADC Creative Club zu: „Gerade auch Studierende und Berufseinsteiger*innen können jetzt von einem zeitlichen Vorsprung profitieren, den sie gegenüber Vollberufstätigen haben, um sich mit KI und Co auseinanderzusetzen.“ Neben Expo, Business Panels und den Insights von HAVAS, TikTok, Studio Funk, kids in a candy store, D’Art Design, Monotype und IBMiX bot der kostenfreie ADC Creative Club Inspiration und Einblicke im Rahmen der Konferenz. Es traten Talent-Award Einreicher*innen wie die Grand Prix Gewinnerinnen Magdalena Jo Umkehrer und Denise Hödl auf, um ihre Abschluss- und Semesterarbeiten zu präsentieren.

Dabei hoben viele Redner*innen, wie GWA-Vorständin Nina Haller hervor, dass gerade jetzt der Austausch in der Branche, wie bei der Digital Conference, extrem wichtig sei. Vicktoria Klich, Mitgründerin w3.fund, sagte ergänzend: „Bei den Marken, die im Web3 Bereich sind, steht an vorderster Front Community.“ Shane Griffin, Visual Artist und Gründer von Humxn, GRIF.studio, thematisierte zudem, wie beispielsweise über VR mehr Partizipation ermöglicht wird: „VR enables everyone to be part of a community, as my avatar has the opportunity to own assets and be part in a specific ecosystem, which have entry barriers in real life. For instance, I could be able to wear luxury brands in a digital reality and take on a different personality.“

Dabei waren sich alle einig: Menschen werden, wie auch bei anderen technischen Innovationen, nicht ersetzt. Es gehe vielmehr um Co-Kreation. Philosoph Dominik Erhardt beschrieb es so: „KI ist ein super Praktikant, aber ein schlechter Chef“. Ein wesentliches Take-Away der ADC Digital Conference ist „Trial and Error mit AI“. Insbesondere im Hinblick auf das Markenimage sei es wichtig, sich von alten Modellen zu lösen, betonte Antje Hundhausen, Vice President Brand Experience Telekom,  „Es ist erforderlich Leuchtturm Projekte und Experimente durchzuführen, um festzustellen, welche Elemente langfristig in den Marketingmix integriert werden können.“

 AI oder AR? Die Antwort von Keynote Speaker*innen und Panelist*innen lautet: AI und AR! Künstliche Intelligenz dient als Effizienzwerkzeug, während Augmented Reality die Entwicklung von Design und kreativen Darstellungen vorantreibt. Daraus ergibt sich die Frage: Wird die Zukunft vollständig virtuell sein? Bastian Schütz, Produkt- und Geschäftsentwicklung bei Meta Reality Labs, sagt: „Mixed Realities sind die Antwort.“ Diese Ansicht wird auch von David Sheldon-Hicks, dem Gründer von Territory Studio, geteilt: „Technology succeeds the most if it creates a connection to you and your surrounding“.

Insbesondere in der Automobilbranche wird Mixed Realities immer relevanter. Dabei wird VR genutzt, um die Realität zu verstärken, wie Riccardo Bigi, zuständig für digitales Marketing bei Lamborghini in Bologna, in seiner Keynote zur Markteinführung des Modells „Revuelto“ mit Collaborative VR präsentierte. Auch Tim Walther, Experte für Web3 & Metaverse bei der Volkswagen Group, empfiehlt Marken ebenfalls den Focus auf AR zu setzen: “Full or mixed reality? In my opinion mixed reality has the potential to be used by the mass”.

Auch für die Popkultur ergeben sich nach Ansicht der Panelist*innen Phillip Böndel, CEO, The Ambition, Vicktoria Klich, Co-Founder Web3.fund und des DJs und Producers Temry durch AR und AI mehr Chancen, als Risiken. Sie stellten die Bedrohung von AI für die Musikbranche in Frage: „In Bezug auf Musik sehe ich keine Cases. Ich habe noch nie einen mit KI produzierten Song im Radio gehört”, sagt Phillip Böndel. Auch in der Produktion von Audio-Inhalten oder bei der Synchronisierung von Filmen sei der Einsatz von AI-generierten Stimmen und Sounds begrenzt, stellten Marco Manzo, Julian Prießen und Tobias Bürger von kids in a candy store (Studio Funk) in einer Masterclass klar. Ohne einen Sprecher oder eine Sprecherin und die Modulation der Stimme und die Stimmfärbung wirkten AI-generierte Audios unnatürlich.

Das Programm rundete ein Get Together mit Sounds und Stimmung von Temry und kostenfreiem Bier von der MetaBrewSociety ab.

Partner der ADC Digital Conference 2023 sind die Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Düsseldorf, die Kunstsammlung Nordrhein-Westfallen, Wall Decaux, Meta, TikTok, D’Art Design, HAVAS, Studio Funk, kids in a candy store, Monotype, IBMiX, MetaBrewSociety und Blut.

 

Über den Art Directors Club für Deutschland (ADC) e.V.

Im Art Directors Club für Deutschland (ADC) e. V. haben sich rund 850 führende Köpfe der kreativen Kommunikation zusammengeschlossen. Clubmitglieder sind renommierte Designer, Journalisten, Architekten, Szenographen, Fotografen, Illustratoren, Regisseure, Komponisten, Produzenten, Spezialisten für digitale Medien und Werber. Der ADC sieht sich als Maßstab der kreativen Exzellenz und zeichnet herausragende Kommunikation aus. Dazu veranstaltet er Wettbewerbe, Kongresse, Seminare, Vorträge, Events, B2BVeranstaltungen und gibt diverse Publikationen heraus.

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