19. März 2019

Teuer, Berge, Italien – und sonst so?

Francisca Maass zur neuen Initiative TAKE Munich.

Beim Thema Nachwuchsförderung zieht Münchens Kreativbranche mindestens seit diesem Jahr an einem Strang. Und setzt dabei Standards. Zum ersten Mal haben sich große Agenturen wie thjnk, Blackspace und Serviceplan, die Stadt München und die CommClubs Bayern e. V. zusammengetan, um mit TAKE MUNICH junge Kreative aus Deutschland und Österreich vor den bayrischen Schreibtisch zu bringen.

Das gab es so noch nie – und auch das Paket, das für die Praktikanten geschnürt wurde, kann man durchaus als einmalig bezeichnen.

Statt Kaffeekochen und satter Doppelmiete warten drei Monate bezahltes Praktikum in einer von 10 top Agenturen, eine Wohnung um die sich die Stadt kümmert und bezahlt.

Frühstück und Reinigung gehören auch dazu. Fast wie im Hotel. Und es wird nicht nur gearbeitet, sondern die 15 Praktikanten sind Teil des Netzwerks, dass die Aktion durchführt. Sie werden während der drei Monate hoffentlich durch das Rahmenprogramm so sehr von der Stadt begeistert, dass sie nicht mehr wegwollen.

Auch im ADC hat das Programm Furore gemacht und Unterstützung erfahren. Der Club hat direkt seine Mitglieder in den Hochschulen angesprochen – damit sich auch wirklich die besten und relevantesten Studenten bewerben.

Und ja, München ist schön. Aber wenn man jung ist, dann will man es nicht nur schön. Dann will man was erleben.

Nachtleben. Kreativ-Szene. Die Möglichkeit, unterschiedliche Agenturen kennenzulernen. Und wenn wir ehrlich sind, kommen einem da andere Städte in Deutschland eher in den Sinn. Außerdem ist die Stadt teuer. Sehr teuer. Die Mieten sind quasi unbezahlbar, wenn man jung ist. Das zusammen macht die Stadt nicht unbedingt attraktiv für den Nachwuchs. Und bitte nicht falsch verstehen, München ist nicht unsexy. Aber leider nicht so hip wie Berlin. Und nicht so echt wie Hamburg. Darum Take Munich. Und dieser ganze Aufwand. Ob es sich lohnt?

158 eingegangene relevante Bewerbungen aus ganz Deutschland und Österreich sind auf jeden Fall schon mal ein Erfolg. Und der Zusammenschluss aller Beteiligten sowieso. Ob wir dem Fachkräftemangel damit langfristig entgegenwirken können, wird sich zeigen.

Im Juni, wenn die Studenten mit ihren dreimonatigen Praktika fertig sind, wissen wir mehr. Auf jeden Fall hat es München ins Gespräch gebracht. Hoffentlich in den Kopf der Studenten und mit Glück ins Herz.

Mehr zu Take Munich: https://takemunichpraktikum.bayern

 

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