Kevin Mohr
10. November 2025

„If the tools are the same, thinking differently is a superpower“, DixonBaxi, Londoner Designstudio

Düsseldorf - Düsseldorf, 10. November 2025 – Die ADC Digital Conference 2025 widmete sich den Trends der Kreativwirtschaft – den Ideen, Technologien und Menschen, die die digitale Kreativität in 2026 prägen werden. Über 1.000 Teilnehmer*innen kamen im Kunstpalast Düsseldorf zusammen, um gemeinsam mit führenden internationalen Köpfen aus Design, Tech und Wirtschaft über die Zukunft von Marken, Technologie und Kommunikation zu sprechen.

Eröffnet wurde die Konferenz von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, der die Bedeutung kreativer Wirtschaft für Innovationskraft und Standortentwicklung betonte. Mit seinen Worten:

 

„Wir Politiker können viel von euch Kreativen lernen. Ihr übersetzt unsere Verwaltungssprache in Visisonen, macht unsere Ideen greifbar für unsere Mitbürger*innen. So wächst Vertrauen.“

Sowie von Burkhard Müller (CDO Mutabor & Präsidiumssprecher ADC), der den Kern der Veranstaltung auf den Punkt brachte:

 

„Die klassische Digitalagentur ist Geschichte. Was wir heute erleben, sind hybride Modelle, wie Studios, Tech-Labs, Kollektive – die sich laufend neu erfinden. Die ADC Digital Conference hat gezeigt, dass genau in dieser Offenheit und Kollaboration die Zukunft liegt: Wer relevant sein will, muss experimentieren, transformieren und Disziplinen mit Technologie neu denken.“

 

Neue Agenturmodelle, neue Denkweisen

Zum Auftakt sprachen Laura Jordan Bambach (Uncharted Studios) und Nina Kirst (Campaign Germany) über „The Future of Agency Models“ – und wie Ownership, Kollaboration und Struktur kreative Arbeit neu definieren. Die Londoner Designspezialisten von DixonBaxi präsentierte mit „Brand Design in the Digital Age“ eine visuelle Vision globaler Markenführung, während Domestic Data Streamers zeigten, wie sich Emotion und Accessibility zu human-centered Design verbinden lassen.

 

Design, Haltung, Emotion

Kreative Vision und digitale Ästhetik prägten die Bühne:
Lauren Hartstone (Sibling Rivalry, New York) sprach in „The New (Creative) Era of Sports“ über die Verbindung von Technologie und Storytelling im Sport-Marketing. Emotionen, Fandom und Kutlur sind das Fundament für neue ungewöhnliche Ansichten und Kollaboraitonen. Julien Simshauser (Builders ClubNew York & London) beleuchtete mit „The Human Touch“ die Bedeutung von Empathie in der KI-Ära, und Nicola Ryan (Condé Nast, London) zeigte, wie sich Marken skalieren lassen, ohne ihre Seele zu verlieren.

Die multidisziplinäre Künstlerin Chris Kore sprach über das Potenzial von Live Visuals, während Mutabor mit „Do The Impossible“ zur kreativen Haltung im Wandel aufrief. Vincent Schwenk, Digitalartist, demonstrierte, wie Leichtigkeit selbst komplexe digitale Konzepte zugänglich macht. Claudia Studtmann (Meta) und Christopher Schubert, (charles) diskutierten neue Wege des Customer Engagements über Messaging-Formate, und Leigh Sachwitz (flora&faunavisions) zeigte, wie immersive Experiences Marken emotional greifbar machen.

Ein besonderes Highlight prägte die Atmosphäre des gesamten Tages:
Im ikonischen Kuppelsaal des Kunstpalasts verwandelte Vasjen Katro (Baugasm) die 13 Meter hohe Kuppel in ein lebendiges Kunstwerk aus Farbe, Licht und Bewegung – ein Sinnbild für die kreative Energie, die die ADC Digital Conference auszeichnet.

 

Brands, Business & Transformation

Auch die zweite Bühne widmete sich zentralen Fragen digitaler Markenführung und Innovation. Felix May (Peter Schmidt Group) und Stefan Schneider (E.ON) zeigten, wie KI einen Marken-Relaunch beschleunigen und zugleich emotionalisieren kann. Nicolas Hürner (Frontify) stellte in einer Masterclass neue Möglichkeiten vernetzter Markenführung vor, während Florian Schimmer und Fabian Eustrup (denkwerk) mit dem Brand Experience Agent ein KI-basiertes Tool präsentierte, das Markenarbeit neu denkt.
Philip Hansen und Moritz von Schrötter (Parasol Island) und BMW demonstrierten mit „Heart of Joy“, wie Bewegung und Emotion Automobilkommunikation neu erzählen lassen.
Und Lukas Bausch (PUK) zeigte gemeinsam mit dem Deutschen Tierschutzbund, wie digitale Tools Empathie fördern können – mit einem Projekt, das den Adoptionsprozess von Haustieren neu denkt.

 

Diskurse, die die Zukunft prägen

Die Panels der ADC Digital Conference zeigten, wie stark Technologie, Kreativität und Unternehmenskultur heute miteinander verflochten sind – und wie wichtig neue Perspektiven auf Arbeit, Führung und Fairness werden.

 

Karrieren und Kompetenzen im Wandel

Sebastian Dettmers (Stepstone)Carsten Rasner (BVDW e.V.) und Claudia Diaz Sanchez (ressourcenmangel) betonten, dass klassische Karrierewege in der Kreativ- und Digitalwirtschaft neu gedacht werden müssen. KI verändert Rollenbilder, Aufgaben und Hierarchien – und macht kontinuierliche Weiterbildung zur entscheidenden Zukunftskompetenz. Es entstehen aber auch neue Positionen an der Schnittstelle zwischen KI und menschlicher Kompetenz. Der Arbeitsmarkt entwickelt sich in eine interessante und dynamische Richtung – für Neueinsteiger aber auch Profis. Dabei lautet der Ausblick: KI wird junge Talente nicht ersetzen können.

 

Agenturen im KI-Zeitalter

Ob CMOs künftig selbst zu Kreativtreibern werden oder Agenturen unverzichtbar bleiben, diskutierten Vertreter*innen von TLGGIntersnack Deutschland SE, der University of Europe for Applied Sciences und HORIZONT. Deutlich wurde: KI ersetzt keine Kreativität – sie verschiebt ihren Fokus.

Rethink Marketing – Neue Partnerschaften zwischen Marke und Agentur

Marken wie MerckPrimark und Yello Strom sprachen gemeinsam mit cherrypicker über die Zukunft der Zusammenarbeit. Statt klassischer Pitches zählen heute Vertrauen, Agilität und gemeinsame Werte – Agenturen werden zu Consultants statt Dienstleistern.

 

Innovation braucht Vielfalt – Wer baut das Produkt der Zukunft?

Im Austausch zwischen VodafoneDEPTBusiness Punk und charles wurde klar: Die Grenzen zwischen Agentur, Startup und Corporate verschwimmen. Erfolgreiche Produktentwicklung entsteht dort, wo interdisziplinäre Teams ihre Stärken kombinieren.

 

Moneytalk – Fairness und Transparenz in der Kreativbranche

Sarah Köster und Etienne Wagner (ADC Talents), Vanessa Kerkhoff (VML Germany) und Claudias Diaz Sanchez (ressourcenmangel) diskutierten über faire Bezahlung, Gehaltstransparenz und den Einfluss von KI auf Wertschöpfung. Das Fazit: Wert entsteht durch Haltung – nicht durch Hierarchie.

Next Gen Sports – Digitale Plattformen verändern die Fan Experience

Seven.One Entertainment GroupSibling RivalryMutabor und FC Viktoria Berlin zeigten, wie Streaming, Social Media und Technologie den Sport neu erlebbar machen. Für Marken eröffnen sich neue Wege, Fans emotional zu erreichen – weit über das Stadion hinaus.

 

Eine Plattform für digitale Kreativität

Mit mehr als 45 Speaker*innen, über 25 Programmslots und rund 1.000 Besucherinnen zeigte die ADC Digital Conference 2025, wie lebendig und vernetzt die digitale Kreativwirtschaft heute ist.
Die Veranstaltung hat sich in den letzten Jahren zu einer der wichtigsten Plattformen für digitale Kreativität im deutschsprachigen Raum entwickelt – ein Ort, an dem Marken, Agenturen und Kreative jedes Jahr zusammenkommen, um voneinander zu lernen, sich auszutauschen und Zukunft zu gestalten.

Was bleibt, ist das Gefühl einer Community, die jedes Jahr nach Düsseldorf kommt, um Ideen zu teilen, Grenzen zu verschieben und digitale Kreativität weiterzudenken.

 

Bildmaterial zum Download finden Sie hier.