©Harriet Dohmeyer/ADC
18. Mai 2021

Behind the scenes: Wie die ADC Jury das Festival erlebte

Sie standen in diesem Jahr mehr denn je im Fokus: Die Mitglieder der 29 Fachjurys im ADC Wettbewerb warfen erneut aus dem Homeoffice heraus ihren strengen Blick auf die Einreichungen – und damit auf die kreativsten Arbeiten hierzulande. Wie sie selbst das Jurieren in diesem Jahr empfanden und wie es um die Kreativität in Zeiten der Pandemie bestellt ist, dazu geben nun einige der Jurymitglieder Einblick. Unter anderem: Andreas Schanzenbach, Jo Marie Farwick, Gun Aydemir und Carsten Bolk.

Hunderte Einreichungen wollten besprochen werden, Case um Case auf Herz und Nieren – und auf Grands Prix-tauglichkeit – geprüft werden. Da blieb in den stundenlangen Zoom-Sessions nur wenig Platz für ein individuelles Fazit, für den gemeinsamen Austausch und einen kleinen Recap. Daher geben wir an dieser Stelle einigen Jury-Stimmen den Raum: In den Social Networks wurde fleißig berichtet, in Kontext gesetzt und Lieblings-Cases geteilt.

Einblick in die Jury-Arbeit gab unter anderem Gun Aydemir, Geschäftsführer Kreation bei Jung von Matt und Mitglied der Jury „Brand Building + Activation – Mobile/Online“, auf LinkedIn:

„Here is what happened when a migrant related talent project showed up in a jury of 15, where I was the only migrant.“  Hier geht es zum Beitrag, der nicht nur lesenswert ist auf Grund des spannenden Cases von Elvira Breit (Hochschule Augsburg), sondern auch mit Blick auf den Status quo zum Thema Diversität im Club. Gun Aydemir liefert die Momentaufnahme – die Kommentare unter dem Beitrag erlauben einen weiteren Blick hinter die Kulissen: „Jury is about trust and respect in people“, so Cedric Ebener in seinem Kommentar zum LinkedIn Beitrag.

Eine etwas andere Nachbetrachtung in persönlichen Statements der Jury Film „Publishing + Spatial Experience“ veröffentlichte Creative Director Carsten Bolk im von ihm herausgegebenen Blog stories4brands. In  „Homevoting, Homejubel, Homedrinking – der kreative Dreiklang des ADC 2021“ berichtete unter anderem Jurymitglied Tim Jacobs:

„Es ist lange her, dass ich so stolz war, Teil des Deutschen ADC zu sein. Denn ich war Teil einer Gruppe von kreativen Menschen unterschiedlichster Art, die Kreativität lieben und dies über Stunden wieder und wieder in unserer Jury vorgelebt haben. Ich durfte Teil von Diskussionen sein, die Runde für Runde ungesehene, teils geniale Details in den Arbeiten hervor gearbeitet haben und die mir die Augen geöffnet, mein Herz bewegt und ab und zu Entscheidungen zu Recht hat revidieren lassen. Jede Auszeichnung ist durch dieses Feuer der Leidenschaft gegangen und damit etwas ganz Besonderes. Für mich persönlich war dies keine Jury. Nein. Es war ein Seminar über Film und Kreativität, welches man so nicht kaufen kann.“

In einem waren sich viele Mitglieder einig: Ganz ersetzen kann der virtuelle Austausch das physische Zusammenkommen auch nach einem Jahr VC-Intensivkurs nicht. „Es fehlt so vieles“, sagte etwa Jo Marie Farwick (Juryvorsitzende Brand Building + Activation – Integrated) der MEEDIA, Medienpartner des ADC Festivals 2021, und meinte damit mehr als den haptischen Eindruck der Arbeiten, den nur die Vorsitzenden zu spüren bekamen: „Der Schweiß, die dicke Luft, das Fenster aufmachen, die Mittagspause, die Umarmungen, die Knüffe und Puffe und das Bier danach.“

Wie kommunikationsfreudig die digital verbundenen Juror*innen dabei waren, erzählte Andreas Schanzenbach, Juryvorsitzender „Brandbuilding + Activation – Out of Home/Ambient“, im Gespräch mit Out-of-Home Kreativchefin Jicky von Bechtolsheim von ADC Festivalpartner WallDecaux und fand dabei eine schöne Metapher für die Schwarm-Intelligenz der 15 Kreativen je Jury: „Ich persönlich habe eine Scanner-Persönlichkeit: Ich weiß viel, aber dafür nur in eine gewisse Tiefe. Und dann braucht’s halt die Perlentaucher*innen!“

Das ganze Gespräch ist hier zu sehen:

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©WallDecaux

„Da brennt teilweise die Luft, weil die Diskussionen so kontrovers sind“, so beschrieb Katrin Oeding, diesjährige Vorsitzende der Jury Design, im Rahmen des ADC Festivals 2021 die so gar nicht unpersönlichen Onlinesitzungen. „Etwa beim Thema Nachhaltigkeit bei luxuriösen Verpackungen, und der Frage: Wie bewertet man das.“

Gemeinsam mit Sabine Cole (Juryvorsitzende Editorial) und Cedric Ebner (Juryvorsitzender Spatial Experience) gewährte sie am Tag nach den Jurysitzungen live auf YouTube einen ersten Einblick in die kreativgeladenen Zoom-Meetings. Alle drei betonten dabei die Motivation der ADC Mitglieder, die in die Jurys gewählten worden sind, auch unter den widrigen Umständen den zahlreichen Einreichungen durch intensive Diskussionen die Würdigung zu erteilen, die sie verdienten.

Der gesamte Jury Talk „Mitgebracht“ vom 5. Mai ist weiterhin auf dem ADC YouTube-Kanal und hier zu sehen:

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Alle Einreichungen und Gewinner*innen im ADC Wettbewerb, die Jury-Kommentare zu den besten Arbeiten und die neuen ADC Choices, mit persönlichen Kommentaren der diesjährigen Juryvorsitzenden, sind in der ADC App verfügbar.

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