©Francisca Maass
6. Mai 2020

„Ich bin ein kreativer Marathonläufer.“

Als Chief Creative Officer lenkt Francisca Maass die Geschicke von Grey Deutschland. In der Jury „Craft - Animation“ und als Juniorpatin des diesjährigen ADC Wettbewerbs hofft sie auf experimentierfreudige Arbeiten und viel Fantasie. Über die Visualisierung des Undenkbaren und darüber, was sie im Arbeitsalltag begeistert, erzählt sie im ADC Juroreninterview.

Francisca, was hat dich dazu bewogen, Teil der Jury „Craft – Animation“ zu werden? Was verbindet dich mit dieser Kategorie?

Craft entsteht aus Leidenschaft für Kreation und nicht aus der folgerichtigen Anwendung von Tools. Exzellente Animation begeistert mich, weil es die Grenzen des Realen, des Vorstellbaren überschreitet. Die Visualisierung des Undenkbaren ist und bleibt ein Argument für die Existenzberechtigung von kreativer Expertise.

Was muss eine Arbeit haben, damit du ihr einen goldenen Nagel verleihen würdest?

Grundsätzlich suche ich das Neue, das Überraschende sowie smarte Kreativlösungen für Kundenherausforderungen. In der Kategorie „Craft – Animation“ steht der künstlerische Aspekt stärker als in klassischen Kommunikationskategorien im Vordergrund. Ich honoriere hier den fantasievollen und gerne auch experimentellen Umgang mit den visuellen Normen.

Beim diesjährigen ADC Wettbewerb bist du nicht nur Jurymitglied, sondern auch Juniorpatin. Welche drei goldenen Regeln kannst du Neulingen in der Kommunikations- und Werbebranche mit auf den Weg geben?

  1. Hör nicht auf, zu spielen und kämpfe um deine Idee.
  2. Hol dir Impulse in der Welt und bleib neugierig.
  3. Du hast ein Recht auf Antworten, also stell immer Fragen.

Mich begeistern Spaß, Vielfalt und der Mut, sich auf neue kreative Wege einzulassen.

Und einmal ganz unabhängig von Preisen: Welche deiner letzten Arbeiten – und damit vielleicht auch Auftraggeber – hat dich besonders begeistert?

Ganz klar McDonalds und Barmer – beide Kunden durfte bzw. darf ich kreativ ganzheitlich und über einen langen Zeitraum hinweg betreuen. Während bei McDonalds der Spaß, der Mut und die Vielfalt begeistert, beeindruckt mich in der Zusammenarbeit mit Barmer die Haltung des Kunden und auch hier der Mut, sich auf neue kreative Wege einzulassen. So gerne ich auch den ein oder anderen „Award-Leuchtturm“ umgesetzt habe, steht für mich der kontinuierliche Ausbau von Marken im Vordergrund. Ich bin eher ein kreativer Marathonläufer.

Das Festivalmotto lautet „The Power of No“. Kann es produktiver sein, „Nein“ zu sagen?

Wenn man sich nicht in Aktionismus und Belanglosigkeit verlieren möchte, ist das „Nein“ ein unverzichtbares Korrektiv auf dem Weg zum langfristigen Erfolg. Ein „Nein“ verpflichtet mich jedoch auch zum Umdenken und zum Aufzeigen von Alternativen, frei nach dem Motto: „Sag mir nicht, wie es nicht geht – zeig mir, wie es geht.“

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